Und warum rein energetische Behandlungen allein nicht reichen – sondern manchmal sogar gefährlich sein können.

In der spirituellen Szene wird oft mit Licht, Energie, höheren Ebenen und „Bewusstseinserweiterung“ gearbeitet. Und ja – das kann wunderschön, kraftvoll und transformierend sein.
Aber was, wenn ich dir sage:

Kein Licht heilt dich, wenn dein Nervensystem im Alarmzustand ist.
Keine Energie kann dich wirklich befreien, wenn du nicht bereit bist, deine Emotionen zu fühlen.

Das mag unbequem klingen.

Aber genau hier beginnt echte, verkörperte Heilung.

Energiearbeit kann Türen öffnen – aber keine Heilung garantieren

Reiki, Schamanismus, Lichtheilung, Clearings, Seelenreisen – sie haben alle ihre Berechtigung. Ich arbeite selbst mit Energie.
Aber ich arbeite nicht nur energetisch.

Weil ich zu oft erlebt habe, was passiert, wenn Menschen sich nur auf diese Ebene verlassen:
•Sie fühlen sich nach einer Session „leicht“, aber sind drei Tage später wieder völlig überfordert.

•Sie glauben, sie hätten ein Thema gelöst, aber ihr Alltag sagt etwas anderes.

•Sie flüchten sich von Behandlung zu Behandlung – ohne echte Veränderung.

Warum?

Weil ihr Nervensystem nicht mitgenommen wurde.

Weil ihr Körper nie gelernt hat, das Neue zu halten.

Weil ihre Emotionen nicht gefühlt, sondern umgangen wurden.

Emotionen sind kein Störfaktor – sie sind der Weg

In vielen spirituellen Räumen wird suggeriert:
„Wut ist niedrig schwingend.“
„Trauer zieht dich runter.“
„Du musst in der Liebe bleiben.“

Bullshit.

Wut ist Kraft.
Trauer ist Bindung.
Angst ist Schutz.
Scham ist ein Überlebensmechanismus.

Diese Gefühle sind nicht dein Problem. Sie sind dein Zugang.

Wenn du sie abschneidest, unterdrückst oder überlagerst mit spirituellen Konzepten, entsteht das, was man Spiritual Bypassing nennt:
Du bist „spirituell“, aber nicht verbunden.
„Bewusst“, aber innerlich abgetrennt.
Du redest von Licht, aber kannst deine Dunkelheit nicht halten.

Und genau das ist gefährlich.

Warum das Nervensystem das alles mitträgt

Dein Nervensystem speichert nicht nur Reize – es speichert Erfahrung.
Und mit ihr: Emotionen.

•Eine Trauer, die nie gefühlt wurde, zeigt sich oft als Müdigkeit oder Rückzug.

•Eine Wut, die nie rausdurfte, wird zur inneren Spannung oder chronischen Unruhe.

•Eine Angst, die ignoriert wird, verwandelt sich in Überforderung oder Kontrollzwang.

•Scham, die nicht gehalten wird, macht dich taub oder abhängig von Bestätigung.

Diese Emotionen leben im Körper – nicht im Kopf.

Du kannst sie nicht wegdenken.
Du kannst sie auch nicht „weg-energetisieren“.
Du kannst sie nur durchleben – in einem sicheren Raum, mit einem regulierten Nervensystem.

Energie ohne Erdung ist wie Strom ohne Leitung

Du kannst dir das so vorstellen:
Energiearbeit bringt Strom ins System.
Aber wenn deine „Kabel“ – also dein Körper, dein Nervensystem, dein emotionales Fassungsvermögen – brüchig, dünn oder überlastet sind, kann es zu Kurzschlüssen kommen.

Die Folge?

•Du fühlst dich „offen“, aber nicht stabil.

•Du hast „Erkenntnisse“, aber keine Umsetzung.

•Du hast Zugang zu höheren Ebenen – aber bist im Alltag überfordert.

Das ist keine Heilung.

Das ist Überreizung.

Und im schlimmsten Fall: Retraumatisierung.

Ein Heiler kann dich begleiten – aber nicht retten

Diese Vorstellung, dass ein Schamane, Reiki-Master oder Energiearbeiter deine Themen „entfernen“ oder „für dich lösen“ kann, ist nicht nur falsch – sie ist gefährlich.
Heilung ist kein magischer Eingriff.
Es ist ein Weg, der durch dich selbst führt.

Nur du kannst fühlen, was du nie fühlen wolltest.

Nur du kannst lernen, dich zu regulieren.

Nur du kannst deinen Körper wieder bewohnen.

Ein:e Begleiter:in kann dir den Raum dafür halten. Dir Impulse geben. Dir Werkzeuge zeigen.
Aber du musst selbst durchgehen. Schritt für Schritt. In deinem Tempo.

Was echte Heilung braucht

1.Körperliche Präsenz

Nicht nur sitzen und „beobachten“. Sondern spüren.
Dein Herz. Deinen Atem. Deine Impulse. Deine Grenzen.

2.Emotionale Ehrlichkeit

Nicht schönreden. Nicht „hoch schwingen“. Sondern fühlen.
Auch wenn’s chaotisch, unbequem oder widersprüchlich ist.

3.Nervensystem-Regulation

Nicht durchhalten. Nicht zusammenreißen.
Sondern lernen, wie du dich selbst wieder in Sicherheit bringen kannst – auf körperlicher Ebene.

4.Langsamkeit und Integration

Nicht Session nach Session.
Sondern Raum zum Nachwirken. Zum Verdauen. Zum Ankommen.

5.Verbindung statt Abhängigkeit

Kein weiterer Retreat, um dich „ganz“ zu fühlen.
Sondern echte Verbindung im Alltag: mit dir, mit deinem Körper, mit deinen Emotionen.

Mein persönlicher Weg – und warum ich heute so klar bin

Ich habe alles ausprobiert: energetische Behandlungen, schamanische Reisen, Readings, Cleanings, Lichtaktivierungen.

Ein Teil davon war hilfreich.

Aber keiner dieser Räume hat mir beigebracht, wie ich mit meiner Wut umgehe.

Wie ich in meinem Körper bleibe, wenn’s eng wird.
Wie ich einen Flashback erkenne – und nicht darin verschwinde.
Diese Schritte kamen erst, als ich gelernt habe, mein Nervensystem zu lesen.

Als ich langsam wurde.
Als ich aufgehört habe, „spirituell sein“ zu wollen – und angefangen habe, echt zu sein.

Wenn du ehrlich hinschaust, wirst du merken:

•Energiearbeit kann dich berühren – aber nicht für dich fühlen

•Schamanismus kann dich erinnern – aber nicht für dich integrieren

•Heilung beginnt nicht im Licht – sondern in der Dunkelheit, die du bereit bist zu halten

Du brauchst keine neue Methode. Du brauchst dich.

Dein Körper weiß, wie Heilung geht.
Dein Nervensystem will dich nicht blockieren – es will dich beschützen.
Deine Emotionen sind keine Feinde – sie sind dein Weg zurück zu dir.
Wenn du bereit bist, wirklich zu fühlen, dich zu regulieren, dich zu verkörpern – dann kann Heilung passieren.
Nicht über Nacht. Aber echt. Nachhaltig. In dir.

Und genau da begleite ich dich – nicht als Heilerin mit der Lösung, sondern als Mensch, der den Weg selbst gegangen ist.
Mit dir. Auf Augenhöhe. Im Körper. Im Jetzt.