Mein Körper, mein Weg - Radikale Ehrlichkeit & die Entdeckung der Selbstakzeptanz
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Der True Power Kurs hat mein Leben in den letzten 21 Tagen auf den Kopf gestellt und mich auf eine Reise der radikalen Ehrlichkeit geführt. Seit dem ersten Tag habe ich tiefe und radikale Einsichten in mich selbst gewonnen.
Kein Verheimlichen, kein Verstecken.
Endlich spürte ich wieder diese Energie in meinem Herzen; die Schwere wich aus meinem System, aus meinem Körper.
Der Prozess ist noch lange nicht vorbei, sondern erst der Anfang von dem, was nun kommt: ein neuer Weg.
Ich bin bereit, mich schonungslos ehrlich zu zeigen. Für mich selbst.
So viele Dinge schlummern in mir, die zum Ausdruck gebracht werden möchten: von Kräuterkunde, geerdete Spiritualität über Reittherapie bis hin zu all meinen wunderbaren Facetten meiner Selbst.
In den letzten Jahren habe ich viel Leid, Schmerz und Kummer ertragen. So vieles war unklar, und ich wollte es nicht wahrhaben. Doch langsam beginne ich zu verstehen. Mit all meinen limitierenden Glaubenssätzen formte ich mein Leben. Doch dass es noch viel tiefer geht, wird mir jetzt erst bewusst. Etwas, das ich häufig predigte und an anderen verurteilte, integriert sich gerade in meinem System.
Ach, die schöne Scheinheiligkeit zeigte sich in so vielen Dingen.
Es ist leicht sich im Außen so „geheilt“ und „authentisch“ zu präsentieren und in Wahrheit doch wieder nur ein weiteres Spiel zu spielen.
Während ich tiefer in meine Erfahrungen eintauchte, bemerkte ich, wie sich meine Sicht auf mich selbst und meinen Körper veränderte. Ich verstehe, warum ich mich nicht mehr so „frei und leicht“ fühlte wie vor ein paar Jahren.
Ganz ehrlich? Ich bin froh, mich weiterentwickelt zu haben. Denn bevor ich wirklich tief tauchen konnte, brauchte ich diese Phase der Hoffnung und Freude.
Ich brauchte diesen Anker, um tief in meinem Schatten die Dämonen zu jagen.
Mein Verstand konnte dies jedoch nie verstehen. In mir waren immer noch so viele schmerzhafte und selbstverurteilende Gedanken und Überzeugungen, die ich unter dem Deckmantel der Spiritualität tarnte. Innere Anteile fanden immer einen Weg, dem Sturm nicht zu begegnen.
Es ist faszinierend und spannend, wie meine Schutzpersönlichkeit und inneren Abwehrmechanismen reagieren.
Neben all den inneren Themen prägte mich vor allem die Haltung zu meinem Körper. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich oder meinen Körper in irgendeiner Phase besonders schön empfunden habe. Zumindest nicht wahrhaftig.
Viele Jahre spürte ich diese tiefe Abneigung, fühlte mich hässlich und klein. Ich hatte immer etwas zu nörgeln; viele Jahre waren es meine schiefen Zähne, und ich redete mir ein, wenn diese nicht mehr schief sind, werde ich mich richtig lieben.
Durch all die innere Arbeit, die ich seit Jahren mache, lernte ich, meinen Körper in gewissem Maße anzunehmen, doch niemals wirklich respektvoll und liebevoll zu begegnen. Ich glaubte, über meinen Körper die Liebe zu erhalten, die ich mir selbst nicht geben konnte.
Wenn ich schön bin, bin ich liebenswert und werde gesehen. Dass dies nicht wirklich funktionierte, brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Es gab eine Zeit, in der ich viel abgenommen habe. Ja, ich kann mich erinnern, dass ich mit 47 Kilo auch angenehme Gefühle verspürte, doch gleichzeitig war immer noch diese nörgelnde Stimme in mir: „Nein, du bist noch nicht gut genug.“ Einfach nur an Gewicht abzunehmen, um meinen inneren Mangel zu kompensieren, wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen.
Das Universum und meine Seele sind auf meiner Seite, und so brachten sie mir das Geschenk: 20 Kilo ungewollte Gewichtszunahme. Hm, was habe ich geweint, geflucht und mich verabscheut. Ich hasste meinen Körper, ich verurteilte alles und jeden, nur um keine Verantwortung zu tragen. Ich wollte es nicht sehen; die Blindspots waren so groß, und ich war nicht bereit.
Ich ging sogar so weit, dass ich bei meinem Hausarzt auf der Suche nach einer Diagnose war, um bloß nicht meinen inneren Dämonen in die Augen zu blicken.
Wie gewünscht, so abgeholt: Ein Arzt sagte mir, ich hätte Lipödem.
Meine Welt brach zusammen, denn dann würde ich ja noch fetter werden. Horror.
Ich weinte und war noch mehr verzweifelt. Ich googelte alle möglichen Symptome und sprang von einer möglichen Ursache zur anderen.
Wenn ich das gerade so beim Schreiben reflektiere, muss ich tatsächlich darüber lachen. Es wäre so einfach gewesen, einfach hinzuschauen, und stattdessen machte ich es mir selbst so unglaublich schwer.
Irgendwie war jedoch immer ein Gefühl in mir, das mir sagte, ich habe kein Lipödem. Die vertraute, beruhigende Stimme in mir flüsterte mir zu, dass alles gut wird. Ich kenne diese Stimme, und wenn sie zum Vorschein kam, trat auch immer das Gesagte ein.
Natürlich kam heraus, dass ich nicht unter Lipödem leide, jedoch erst, als ich langsam Frieden mit meinem Körper schloss. Es war ein sehr langsamer und zäher Prozess, und ich begann, Stück für Stück in die Akzeptanz zu gehen und mir meine Verantwortung zurückzunehmen. Ich gab diesen Kampf einfach auf.
Durch meine kieferorthopädische Behandlung änderte sich schon viel in meinem Selbstvertrauen, und so erlaubte ich mir auch, meinen Körper immer mehr und mehr liebevoll anzunehmen. Doch so richtig in die Dankbarkeit für meinen Körper einsteigen konnte ich erst in meiner Schwangerschaft. Plötzlich fühlte ich tiefe Dankbarkeit und Demut für den Tempel meiner Seele, der ein großes Wunder in sich trug. Ich lernte, ihn liebevoll zu pflegen und zu behandeln und mich für all die Jahre der Verachtung zu entschuldigen. Ich fühlte mich weder dick noch hässlich und war erfüllt mit Liebe und Dankbarkeit und Frieden.
Ich hatte in der Schwangerschaft keine wirklichen körperlichen Probleme, Dehnungsstreifen oder große Gewichtszunahme. Ich vertraute ganz dem Tempel meiner Seele, dass er mir den Weg weist. Ich gab ihm das, was er benötigte, und auch nach der Geburt behandelte ich ihn mit Respekt und Achtsamkeit. Meine Sicht auf meinen Körper hat sich komplett gewandelt, und der Mangel an Liebe, den ich versuchte, darüber zu kompensieren, konnte ich umwandeln.
Es war hart zu spüren, wie wenig ich mir selbst wert war, und es war gleichzeitig befreiend, mutig genug gewesen zu sein, diesen Prozess zu durchlaufen.
Für die Frauen, die ich damals für ihren Körper und ihre scheinbare „Disziplin“ bewundert habe, empfinde ich heute nur noch Mitgefühl. Denn ich sehe, wie sehr sich viele von ihnen ebenfalls in Form von übermäßigem Sport oder Schönheitsoperationen vor ihren inneren Dämonen zu verstecken versuchen. Es ist wirklich traurig und schmerzhaft, wie sehr wir Frauen versuchen, uns über unseren Körper zu definieren und wie wenige bereit sind, sich genau das einzugestehen.
Ich habe so viele Jahre dafür gebraucht, und genau das war wichtig, denn jede einzelne Erfahrung brachte mich an diesen Punkt, an dem ich heute stehe. Ich kann mich lieben, auch ohne den „perfekt“ trainierten Körper. Schamlos und bedingungslos. Spannenderweise fing genau an diesem Punkt mein Körper an, an Gewicht zu verlieren, ohne dass ich aktiv dafür etwas getan habe.
Aus dem Druck heraus, Sport machen zu müssen, für die perfekte Figur, um geliebt und bewundert zu werden, wurde Freude, meinen Körper friedlich zu bewegen.
In diesem ganzen Prozess erlangte ich immer wieder Erkenntnisse darüber, wie sehr ich mich selbst unter Druck gesetzt habe und Sport immer mehr zur Qual wurde. Die Glaubenssätze „Ich bin nicht gut genug“ und „Ich kann das sowieso nicht“ spielten hier natürlich gut mit rein und gaben dem Ganzen das letzte i-Tüpfelchen.
Ich schenkte nach der Geburt meinem Körper die Liebe, Ruhe und Aufmerksamkeit, die er benötigte. Immer noch höre ich genau hin und achte auf seine Bedürfnisse. Ich überforderte ihn nicht und zwang mich auch nicht dazu, irgendwelche überschüssigen Kilos sofort herunterzutrainieren.
No rush, just slowing down.
Genauso sollte alles sein, denn mir hat die aktuelle innere mentale Arbeit noch gefehlt. Die Kapitulation meines eigenen Krieges ließ mich das Verlies meines Gefängnisses verlassen.
Nach diesen 21 Tagen der erneuten tiefgreifenden Veränderung steht nun die Selbstdisziplin auf meinem Plan. 16 Wochen Freeletics kamen nicht umsonst, denn nicht nur mein Körper, sondern vor allem auch Disziplin und meine mentale Stärke werden trainiert. Tschüss alte Glaubenssätze, hallo mentale und körperliche Stärke.
Aus dieser Perspektive fällt es mir leichter, diszipliniert zu sein und wirkliche Freude trotz extremen Muskelkaters zu empfinden. Hier ist es auch nicht irgendein Zwang der mich antreibt, sondern meine Wahrheit. Die Herausforderung der Übungen, die ich noch nicht kann, stellt mir immer die Frage: wie sehr bin ich bereit, dafür zu arbeiten ?
Mit jedem Muskel, der in meinem Körper gestärkt wird, stärkt sich auch meine mentale Kraft auf einem gesunden Weg.
Frei von Mangel, Angst, Scham und Schuld hin zu Fülle, bedingungsloser Liebe und Akzeptanz.
In Liebe, Shania
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Hey, ich bin Shania
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Menschen auf einfühlsame Weise zu ihrem Schatten zu führen, sie durch Selbsterfahrung erkennen zu lassen, was sich hinter ihrem verankerten Schmerz und Leid verbirgt und wie sie diese Erkenntnisse auf heilsame und transformierende Weise für sich selbst nutzen können.
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Die Entfaltung meiner Wahrheit – Vom Kampf zum Fluss
In diesem Blogartikel teile ich meinen Weg zur Entdeckung innerer Wahrheit und wie dies mein Leben verändert.
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Mein Körper, mein Weg – Radikale Ehrlichkeit & die Entdeckung der Selbstakzeptanz
Erfahre, wie radikale Ehrlichkeit und Körperakzeptanz mein Leben transformierten und innere Freiheit brachten.
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Mut zur Verwundbarkeit – Meine Reise zu mir selbst
In diesem Artikel geht es um meine Reise zur innerer Freiheit durch radikale Ehrlichkeit & das Verweilen bei eigenen Emotionen.